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Vorstellung: XBase 09
Die XBase 09 hat innerhalb der letzten sieben Monate unbestritten
Kultstatus erreicht, was eben daran liegt, da� die Berliner
Analog-T�ftler um J�rgen Michaelis nicht einfach den Klassiker TR-909
als Clone unter die Leute bringen wollten. Grund genug sich selbst
eine Rappelkiste zu besorgen um so schnell und abartig als m�glich
dieses ANALOGUE DRUM MODULE zu qu�len.
Auf den ersten Blick scheint die XBase nur drei Instrumente
herzugeben, da es drei unterteilte Sektionen gibt:
1. BASS DRUM SEKTION - mit 8 Potis
2. SNARE SEKTION - mit 5 Potis
3. HIHAT SEKTION - mit 4 Potis
Macht zusammen siebzehn Potis nur zur Klangformung !
Das der erste Blick auch t�uschen kann - siehe weiter unten. Weiterhin
gibt es f�r jede Sektion einen LEVEL-Regler und die unentbehrlichen
Regler f�r MASTER LEVEL, ACCENT und TEMPO/DATA sowie Taster f�r
UP/DOWN.
Im unteren Teil des Ger�tes befinden sich der 16-STEP-SEQUENCER, die
Taster f�r START, STOP/CONT, ENTER, SHIFT/FUNC (zum Aufruf weiterer
Funktionen). F�r die verschiedenen Arbeitsmodi stehen vier Taster zur
Verf�gung, PERF, PATT, SONG, WRITE. Zur Anwahl der Klangsektionen
befinden sich f�nf TR-909-�hnliche Taster ganz unten auf der
Oberfl�che - BASS DRUM, SNARE DRUM, CLOSED HIHAT, OPEN HIHAT und
ACCENT.
BASS DRUM
Die BD bietet ein Klangspektrum, welches von Klicks �ber die
obligatorische 909 BD bis hin zu T om- und Congaartigen Kl�ngen reicht
aber auch extrem weiche und tiefe B�sse in der Art der 808 oder eines
gezupften Basses produziert. Zur Klangformung und Manipulation stehen
also folgende Quellen zur Verf�gung:
- TUNE ist von der Original 9 �bernommen worden, allerdings im
Regelbereich merklich erweitert und mit mindestens doppelt soviel
Power, da nicht die Tonh�he sondern die H�llkurvenintensit�t
beeinflusst wird. "BASS IN YOUR FACE"-Fanatiker kommen voll auf ihre
Kosten.
- PITCH ist eigentlich der wahre Tuningregler, da hier die Tonh�he
festgelegt wird (Ver�nderung des Bottom-Tunings) und zwar von 25 Hz
bis ziemlich 120 Hz.
- DECAY ist auch von der 909 �bernommen und im Regelbereich satt
erweitert worden mit ca. 2,5 sec. maximaler Ausklingzeit -phatt &
phonky-.
- HARMONICS dient zur Manipulation der Obert�ne des VCO�s und bringt
ein h�rteres, auf die Pauke gehauenes Resultat.
- PULSE ist zust�ndig f�r den Anteil des Rechtecks (Klickanteil) im
ATTACK der BD.
- NOISE ist zu st�ndig f�r den Rauschanteil im ATTACK der BD, klingt
auch ziemlich noizzy.
- ATTACK ist wiederum vom Original-Klopfgeist �bernommen worden und
steuert die Intensit�t der zu- sammengemischten Parameter NOISE und
PULSE. Durch dieses Mischen ist es also m�glich BassDrums ganz ohne
ATTACK zu basteln oder nur mit PULSE oder NOISE zu bearbeiten.
- EQ beeinflusst die Frequenz des Filters, gl�ttet den Sound und macht
ihn weicher so da� selbst 808-Sounds der XBase entlockt werden k�nnen.
SNARE DRUM
Der Aufbau der SNARE DRUM orientiert sich ebenfalls stark an der
Original TR-Maschine aber auch hier wurden die Regelm�glichkeiten
stark erweitert.
- TUNE entspricht der 909 mit erweitertem Regelbereich zum verbiegen
der Tonh�he der Oszillatoren.
- XSNAPP gleicht auch dem Snappy (gefiltertes Noise) der 909, da der
Regelbereich logischerweise weiter geht ist der Rauschanteil
intensiver.
- DECAY nennt sich an der TR Tone und steuert die Rauschfahne der
Snare (erweiterter Regelbereich).
- DETUNE verstimmt die Perkussions-Oszis gegeneinander.
- NOISE TUNE stimmt das Noise-Filter der Snare, welches bei
Nullstellung abgeschaltet ist. Dies hat den Vorteil das dadurch
weitere perkussive Kl�nge produziert werden k�nnen (Toms, Congas,
Kuhglocke, Rims).
HIHAT
Wie bereits erw�hnt t�uscht der erste Blick schon mal, denn hinter der
HIHAT-Sektion verbergen sich die: OPEN HIHAT, CLOSED HIHAT, CLAPS, RIM
SHOT, RIDE, CRASH und ein korrektes NOISE. In 6-Bit-Aufl�sung
klatschen die Sounds geh�rig um die Ohren und sind somit geniales
Gegenst�ck zu den rein analog erzeugten BASS DRUM und SNARE DRUM
Kl�ngen. Die Samples sind au�erdem bis auf RIDE und NOISE r�ckw�rts
abspielbar. Es sind also Klang- und Rhythmusstrukturen m�glich, bei
denen der Original-Drummy auf der Strecke bleibt.
- OH DECAY ist identisch mit der 909 und regelt die �ber das Sample
gelegte analoge H�llkurve.
- CH DECAY siehe OH DECAY.
- OH/CH BBALNCE steuert das Lautst�rkeverh�ltnis zwischen OH und CH.
- TUNE steuert die Tonh�he der Samples sowie deren
Abspielgeschwindigkeit.
Um die beschriebenen Modulationsm�glichkeiten zu nutzen gibt es zwei
M�glichkeiten. Im PERF-Mode sind bis zu 100 Setups speicherbar und bei
laufendem Sequencer k�nnen die programmierten Kl�nge bis zur
Gef�hllosigkeit der Finger moduliert werden. Im PATT-Mode hingegen
kann man mit den Funktionen Individual Step Edit einzelne Steps
differenziert editieren oder im Track Record Mode dynamische Verl�ufe
im Sequencer aufnehmen. Die Klangregler arbeiten hierbei nur noch
indirekt.
Der Sequencer
... ist nat�rlich auf das Pattern/Song Prinzip der Roland Maschinen
getrimmt und es finden sich alle g�ngigen Funktionen wie Realtime
Write zum Liveeinspielen mit Metronom, Step Write, Scale-Einstellung,
Last Step sowie A/B Modus. Mit der Last Step Funktion l��t sich die
Patternl�nge bis max. 255 Steps einstellen.
Besondere Bedeutung hat man der Shuffle-Funktion zukommen lassen
(Micro-Groove/Shuffle mit 192tel-Aufl�sung), denn auf den Groove ko
mmt es letztlich an. Shuffles im Bereich von -6 (vorziehen) bis +6
(verschieben nach hinten) sind m�glich und f�r jeden einzelnen Step
innerhalb eines Patterns unterschiedlich editierbar aber auch f�r ein
gesamtes Pattern speicherbar. In 4 B�nken sind insgesamt 64 Patterns
speicherbar und auch zu einem Song verkn�pfbar. Vorteilhaft dabei
erweisen sich die spendierten Copy und Clear Funktionen.
Im Sequencer findet man auch den Track Record Mode, in dem bei
laufendem Sequencer alle Steps je nach Reglerbewegungen pro Instrument
editiert werden k�nnen, evtl. Feinarbeit �bernimmt der schon genannte
Individual Step Edit.
Auch die Accent-Programmierung ist fein ausgelegt worden, denn er kann
f�r jedes Instrument separat programmiert werden. Der Sequencer ist
nat�rlich zur Midi-Clock synchronisierbar, allerdings halbiert sich im
Slave-Betrieb die o.g. Aufl�sung auf 92tel und es geht etwas vom
Supergroove verloren.
Die XBase 09 ist weiterhin darauf ausgelegt �ber zwei verschiedene
Split-Modi auch per Midi angesteuert zu werden, so da�
Computersequencer-Freaks ebenfalls nicht zu kurz kommen.
An Anschl�ssen bietet die Drumbox MIDI IN, OUT, THRU und einen
DIN-SYNC Ausgang zur Synchronisation mit steinzeitlichen
Rythmusmaschinen. Zur Abnahme der Instrumente gibt es einen
Summenausgang sowie drei Einzel-Outs.
Wer schon einmal eine TR programmiert hat wird sich mit der XBase 09
schnell anfreunden, da die Bedienung ziemlich easy abl�uft und die
Bedienungsanleitung ebenfalls sehr gut verst�ndlich ist (24 Seiten).
Der Sound und dessen Bearbeitungsm�glichkeiten gehen weit �ber die
M�glichkeiten der TR-909 hinaus, so da� die XBase trotz der
Orientierung an der 909 viel mehr als nur ein Clone ist, n�mlich eine
eigenst�ndige, innovative Groovebox zu einem superfairem Preis (ca.
1.350 DM).
Nat�rlich werden die TR-Klassiker nichts von ihrer Anziehungskraft und
ihrem Kultstatus verlieren aber selbst eingefleischte Puristen werden
mit der XBase 09 absolute Happiness erfahren.
(ive)
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