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HousePool Ausgabe 15 (Oktober/November 1997)

- TechnoTools-Test 1  -

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Vorstellung: XBase 09

Die XBase 09 hat innerhalb  der  letzten  sieben  Monate  unbestritten
Kultstatus   erreicht,   was   eben  daran  liegt,  da�  die  Berliner
Analog-T�ftler um J�rgen Michaelis nicht einfach den Klassiker  TR-909
als  Clone  unter  die  Leute bringen wollten. Grund genug sich selbst
eine Rappelkiste zu besorgen um so schnell  und  abartig  als  m�glich
dieses ANALOGUE DRUM MODULE zu qu�len.

Auf  den  ersten  Blick  scheint  die  XBase  nur   drei   Instrumente
herzugeben, da es drei unterteilte Sektionen gibt:
  1. BASS DRUM SEKTION - mit 8 Potis
  2. SNARE SEKTION - mit 5 Potis
  3. HIHAT SEKTION - mit 4 Potis
Macht zusammen siebzehn Potis nur zur Klangformung !

Das der erste Blick auch t�uschen kann - siehe weiter unten. Weiterhin
gibt  es  f�r  jede Sektion einen LEVEL-Regler und die unentbehrlichen
Regler f�r MASTER  LEVEL,  ACCENT  und  TEMPO/DATA  sowie  Taster  f�r
UP/DOWN.
Im unteren Teil des Ger�tes befinden sich der  16-STEP-SEQUENCER,  die
Taster  f�r  START,  STOP/CONT, ENTER, SHIFT/FUNC (zum Aufruf weiterer
Funktionen). F�r die verschiedenen Arbeitsmodi stehen vier Taster  zur
Verf�gung,  PERF,  PATT,  SONG,  WRITE.  Zur Anwahl der Klangsektionen
befinden  sich  f�nf  TR-909-�hnliche  Taster  ganz  unten   auf   der
Oberfl�che  -  BASS  DRUM,  SNARE  DRUM,  CLOSED HIHAT, OPEN HIHAT und
ACCENT.

[PHOTO]

BASS DRUM

Die  BD  bietet  ein  Klangspektrum,  welches  von  Klicks  �ber   die
obligatorische 909 BD bis hin zu T om- und Congaartigen Kl�ngen reicht
aber auch extrem weiche und tiefe B�sse in der Art der 808 oder  eines
gezupften  Basses produziert. Zur Klangformung und Manipulation stehen
also folgende Quellen zur Verf�gung:

- TUNE ist  von  der  Original  9  �bernommen  worden,  allerdings  im
Regelbereich  merklich  erweitert  und  mit  mindestens doppelt soviel
Power,  da  nicht  die  Tonh�he   sondern   die   H�llkurvenintensit�t
beeinflusst  wird. "BASS IN YOUR FACE"-Fanatiker kommen  voll auf ihre
Kosten.

- PITCH ist eigentlich der wahre Tuningregler,  da  hier  die  Tonh�he
festgelegt  wird  (Ver�nderung  des Bottom-Tunings) und zwar von 25 Hz
bis ziemlich 120 Hz.

- DECAY ist auch von der  909  �bernommen  und  im  Regelbereich  satt
erweitert  worden  mit  ca.  2,5  sec. maximaler Ausklingzeit -phatt &
phonky-.

- HARMONICS dient zur Manipulation der Obert�ne des VCO�s  und  bringt
ein h�rteres, auf die Pauke gehauenes Resultat.

- PULSE ist zust�ndig f�r den Anteil des  Rechtecks  (Klickanteil)  im
ATTACK der BD.

- NOISE ist zu st�ndig f�r den Rauschanteil im ATTACK der  BD,  klingt
auch ziemlich noizzy.

- ATTACK ist wiederum vom Original-Klopfgeist  �bernommen  worden  und
steuert  die  Intensit�t  der zu- sammengemischten Parameter NOISE und
PULSE. Durch dieses Mischen ist es also m�glich  BassDrums  ganz  ohne
ATTACK zu basteln oder nur mit PULSE oder NOISE zu bearbeiten.

- EQ beeinflusst die Frequenz des Filters, gl�ttet den Sound und macht
ihn weicher so da� selbst 808-Sounds der XBase entlockt werden k�nnen.

SNARE DRUM

Der Aufbau der SNARE DRUM  orientiert  sich  ebenfalls  stark  an  der
Original  TR-Maschine  aber  auch  hier  wurden die Regelm�glichkeiten
stark erweitert.

- TUNE entspricht der 909 mit erweitertem Regelbereich  zum  verbiegen
der Tonh�he der Oszillatoren.

- XSNAPP gleicht auch dem Snappy (gefiltertes Noise) der 909,  da  der
Regelbereich   logischerweise   weiter   geht   ist  der  Rauschanteil
intensiver.

- DECAY nennt sich an der TR Tone  und  steuert  die  Rauschfahne  der
Snare (erweiterter Regelbereich).

- DETUNE verstimmt die Perkussions-Oszis gegeneinander.

-  NOISE  TUNE  stimmt  das  Noise-Filter  der  Snare,   welches   bei
Nullstellung  abgeschaltet  ist.  Dies  hat  den  Vorteil  das dadurch
weitere perkussive Kl�nge  produziert  werden  k�nnen  (Toms,  Congas,
Kuhglocke, Rims).

HIHAT

Wie bereits erw�hnt t�uscht der erste Blick schon mal, denn hinter der
HIHAT-Sektion verbergen sich die: OPEN HIHAT, CLOSED HIHAT, CLAPS, RIM
SHOT,  RIDE,  CRASH  und  ein  korrektes  NOISE.  In   6-Bit-Aufl�sung
klatschen  die  Sounds  geh�rig  um  die Ohren und sind somit geniales
Gegenst�ck zu den rein analog  erzeugten  BASS  DRUM  und  SNARE  DRUM
Kl�ngen.  Die  Samples  sind au�erdem bis auf RIDE und NOISE r�ckw�rts
abspielbar. Es sind also Klang-  und Rhythmusstrukturen  m�glich,  bei
denen der Original-Drummy auf der Strecke bleibt.

- OH DECAY ist identisch mit der 909 und regelt die  �ber  das  Sample
gelegte analoge H�llkurve.

- CH DECAY siehe OH DECAY.

- OH/CH BBALNCE steuert das Lautst�rkeverh�ltnis zwischen OH und CH.

-   TUNE   steuert   die   Tonh�he    der    Samples    sowie    deren
Abspielgeschwindigkeit.

Um die beschriebenen Modulationsm�glichkeiten zu nutzen gibt  es  zwei
M�glichkeiten. Im PERF-Mode sind bis zu 100 Setups speicherbar und bei
laufendem  Sequencer  k�nnen  die  programmierten   Kl�nge   bis   zur
Gef�hllosigkeit  der  Finger  moduliert  werden. Im PATT-Mode hingegen
kann man mit  den  Funktionen  Individual  Step  Edit  einzelne  Steps
differenziert  editieren oder im Track Record Mode dynamische Verl�ufe
im Sequencer aufnehmen. Die  Klangregler  arbeiten  hierbei  nur  noch
indirekt.

Der Sequencer

... ist nat�rlich auf das Pattern/Song Prinzip  der  Roland  Maschinen
getrimmt  und  es  finden  sich  alle g�ngigen Funktionen wie Realtime
Write zum Liveeinspielen mit Metronom, Step Write,  Scale-Einstellung,
Last  Step  sowie  A/B Modus. Mit der Last Step Funktion l��t sich die
Patternl�nge bis max. 255 Steps einstellen.
Besondere Bedeutung  hat  man  der  Shuffle-Funktion  zukommen  lassen
(Micro-Groove/Shuffle  mit  192tel-Aufl�sung),  denn auf den Groove ko
mmt es letztlich an. Shuffles im Bereich von  -6  (vorziehen)  bis  +6
(verschieben  nach  hinten)  sind m�glich und f�r jeden einzelnen Step
innerhalb eines Patterns unterschiedlich editierbar aber auch f�r  ein
gesamtes  Pattern  speicherbar. In 4 B�nken sind insgesamt 64 Patterns
speicherbar und auch zu  einem  Song  verkn�pfbar.  Vorteilhaft  dabei
erweisen sich die spendierten Copy und Clear Funktionen.
Im Sequencer findet man  auch  den  Track  Record  Mode,  in  dem  bei
laufendem Sequencer alle Steps je nach Reglerbewegungen pro Instrument
editiert werden k�nnen, evtl. Feinarbeit �bernimmt der schon  genannte
Individual Step Edit.
Auch die Accent-Programmierung ist fein ausgelegt worden, denn er kann
f�r  jedes  Instrument  separat programmiert werden. Der Sequencer ist
nat�rlich zur Midi-Clock synchronisierbar, allerdings halbiert sich im
Slave-Betrieb  die  o.g.  Aufl�sung  auf  92tel  und es geht etwas vom
Supergroove verloren.

Die XBase 09 ist weiterhin darauf  ausgelegt  �ber  zwei  verschiedene
Split-Modi   auch   per   Midi   angesteuert   zu   werden,   so   da�
Computersequencer-Freaks ebenfalls nicht zu kurz kommen.

[PHOTO]

An Anschl�ssen bietet  die  Drumbox  MIDI  IN,  OUT,  THRU  und  einen
DIN-SYNC    Ausgang    zur    Synchronisation    mit   steinzeitlichen
Rythmusmaschinen.  Zur  Abnahme  der   Instrumente   gibt   es   einen
Summenausgang sowie drei Einzel-Outs.

Wer schon einmal eine TR programmiert hat wird sich mit der  XBase  09
schnell  anfreunden,  da  die  Bedienung ziemlich easy abl�uft und die
Bedienungsanleitung ebenfalls sehr gut verst�ndlich ist  (24  Seiten).
Der  Sound  und  dessen  Bearbeitungsm�glichkeiten gehen weit �ber die
M�glichkeiten  der  TR-909  hinaus,  so  da�  die  XBase   trotz   der
Orientierung  an der 909 viel mehr als nur ein Clone ist, n�mlich eine
eigenst�ndige, innovative Groovebox zu einem  superfairem  Preis  (ca.
1.350 DM).

Nat�rlich werden die TR-Klassiker nichts von ihrer Anziehungskraft und
ihrem  Kultstatus verlieren aber selbst eingefleischte Puristen werden
mit der XBase 09 absolute Happiness erfahren.
								 (ive)
	



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